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MYOG-Klapphobo


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26 Antworten in diesem Thema

#1 Boerger

Boerger
  • 608 Beiträge
  • WohnortBamberg
  • Sport:Angeln, Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 17. August 2011 - 15:38

Hallo Leute,
ich will mir einen klappbaren MYOG-Hobo bauen, ähnliches Prinzip wie der Pocket Cooker. Dafür habe ich mir im Baumarkt meines Vertrauens ein 0,5mm Edelstahlblech (Ade, Gevatter Rost! ;-)) 50x25cm besorgt und ein paar leichte Scharniere. Ich hab auch schon ein Modell aus Pappe gebastelt (sorry für die schlechte Qualität der Bilder):

Eingefügtes Bild
Eingefügtes Bild
Mein Ziel ist, dass das Ding dann um die 400g wiegt. Blech wiegt derzeit 450, Schaniere um die 80g, dann kämen vielleicht noch 20g Schrauben dazu schätze ich. Sollte also mit ein bisschen weggebohr und wegschnibbel drin sein.

Bevor ich mich jetzt ans dilletieren Wage und das ganze versaue frage ich lieber nochmal in die Runde:
Metallarbeiter an die Front:

  • Kennt ihr einen Weg herauszufinden ob sich das Ding dann auch zusammenklappen lässt oder ob sich die beiden innneren Scharniere gegenseitig blockieren wie im Modell, was meine Befürchtung ist. Würde es helfen die Faltung leicht zu versetzen?Ich hab meinen Schnittplan mal angehängt. Die Blauen kreise zeigen die Stellen an denen Scharniere angebracht werden.
  • Haltet ihr es für sinnvoll die Seitenbleche etwas größer zu machen, damit das ganze etwas höher wird, dafür schmaler?
  • Muss ich beim Arbeiten mit Edelstahl irgendwas beachten? Hab nur Erfahrungen mit Messingblechen.
Ich werde meine Erfahrungen auf jeden Fall in meinem Blog hier veröffentlichen, damit Nachbauer auch was davon haben.

Tausend Dank schonmal.

Angehängte Dateien


Bearbeitet von Boerger, 17. August 2011 - 15:45.


#2 lexa

lexa
  • 1.137 Beiträge

Geschrieben 17. August 2011 - 16:14

Je höher umso stärker wird der Kamineffekt.

#3 Boerger

Boerger
  • 608 Beiträge
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  • Sport:Angeln, Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 17. August 2011 - 16:48

Je höher umso stärker wird der Kamineffekt.


Ok, nach derzeitigem Plan wären das 12,5cm. Dann glaube ich verringere ich die Breite auf 10cm für eine Höhe von 15cm. Die oberen Platten müssten dann auch länger werden, heißt die beiden Bodenplatten werden kürzer, aber der Boden soll ja sowieso löchrig sein.

Für den Topf werd ich dann wohl so eine Art Pfannenkreuz als Aufsatz machen mit Windschutzhalterung. Hach, ich hätte Maschinenbau studieren sollen. =D

Bearbeitet von Boerger, 17. August 2011 - 16:49.


#4 Fuchs

Fuchs
  • 105 Beiträge

Geschrieben 18. August 2011 - 00:49

also ehrlich gesagt steige ich da noch nicht ganz durch und bin gespannt auf das ergebnis ;), aber zur frage mit den blockierenden scharnieren:
Kannst du vielleicht einfach die scharniere mit tape an die papp-vorlage kleben, so wie es später mal mit den metallplatten aussehen soll und so überprüfen wo's hakt? nur so 'ne idee ;)
Viel spaß und glück beim basteln!

Bearbeitet von Fuchs, 18. August 2011 - 00:50.


#5 Temeon

Temeon
  • 70 Beiträge
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Geschrieben 18. August 2011 - 05:37

Tolle idee, die schaniere werden aber anfangen zu rosten und wenn du billige Schrauben nimmst rosten die auch.

kleine regel aus meiner lehre:
Niemals Stahl mit Edelstahl Kehren ( ursprünglich bin ich nen Schornsteinfeger) sonst Rostet das Rohr in Schornstein.

Das hat was mit -ich glaube das heist- elektrolyse zu tun. meine Lehre ist ja auch schon 10Jahre her ;-)

mfg alex

#6 Floyd

Floyd
  • 888 Beiträge
  • WohnortCastrop-Rauxel
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Geschrieben 18. August 2011 - 10:27

Du hast ja bei deinem Pappmodell die Scharniere durch Tesafilm simuliert und hast festgestellt das es nicht klappt. Das wundert mich jetzt nicht weil es nicht funktionieren kann. Was mich jetzt gewundert hat das es beim Vorbild geht. Drum hab ich mal youtube bemüht um zu schauen wie der Pocket Cooker geklappt wird. Blöderweise sind ist die Bildqualität der meisten Videos da nicht so gut wie bei Arthurs Filmen. Hat ein wenig gedauert bis ich ein Video gefunden habe auf der man das sehen konnte. Der Kocher erinnert ja ein wenig an ein Spitzdach daher würde ich die schrägen Bleche als Dachfächen bezeichnen und die anderen Seiten sind die Firstseiten. Ich hatte erst die Vermutung das die Dachflächen nicht mit den Firstseiten mit Scharnieren verbunden sind. Da war ich erstmal verwundert bin aber doch noch dahinter gekommen. Des Rätsels Lösung ist das bei einer der Firstseiten die beiden Hälften nicht mit einem Scharnier miteinander verbunden ist sondern nur an den unteren Ecken mittels eines Rings. Kann man auf diesem Video bei 0:52 ganz kurz sehen da hält er den Kocher so das der Ring der Kamera zugewandt ist. Dadurch lassen sich die Hälften um zwei Achsen drehen und nicht nur um eine wie bei einem Scharnier.

Dann kommen wir zum nächsten Problem dem Material. Das was der Laie als Edelstahl bezeichnet, nennt der Fachmann hochlegierten Baustahl. Da gibt es verschiedene Legierungen die am weiten verbreitetste hat 18% Chrom und 8% Nickel. Auf der Unterseite von Besteck hat man eventuell schon mal den Stempel 18/8 gesehen. Der Handelsname eines Herstellers für diese Legierung war V2A. Daher wird in Handwerkerkreisen umgangssprachlich von V2A gesprochen wenn man von nichtrostendem Baustahl redet unabhängig vom Hersteller. So wie man Papiertaschentücher als Tempo bezeichnet. Gerne wird das auch als VA oder noch weiter verkürzt als V bezeichnet. Bei unlegiertem Stahl wird oft von "schwarzem" wegen seiner dunklen Farbe gesprochen oder wie wir hier im Pott sagen schwattes. Durch den hohen Chromgehalt wird auf der Oberfläche eine dünne schicht aus Chromoxid gebildet welche das Material zuverlässig vor Korrosion schützt(bei Chlor oder Salzwasser reicht das nicht aus). Neben dieser Wirkung hat der hohe Chromanteil aber noch andere Wirkungen. Zum einen ist dieses Material nicht magnetisch was bei Uhrengehäusen genutzt wird und zum anderen läst sich dieser Stahl nicht härten unabhängig davon das in Baustahl eh nicht genug Kohlenstoff der zum härten nötig ist vorhanden ist. Deswegen gibt es auch keine wirklich rostfreie Messer sondern nur rostträge. Die für den Einsatzgebiet besonders unangenehme Eigenschaft für deinen Zweck ist das sich VA sehr stark verzieht wenn er ungleichmäßig erhitzt wird. Ich hab schon einige Eigenbaugrills gesehen die zwar nicht rosten aber dafür so aussehen als wenn sie vom Hochhaus gefallen wären. Unter dem Aspekt wäre unlegierter Baustahl die bessere Wahl gewesen. Das rosten wäre auch gar kein so großes Problem wenn man den Kocher nicht feucht verpackt. Ein bisschen Rost mindert ja auch nicht die Funktion. Nach ein paar Benutzungen ist der Kocher eh nicht mehr blank wegen dem Ruß.

Das man verschiedene Metalle nicht kombinieren sollte stimmt. Wenn man zwei verschiedene Metalle so miteinander verbindet das ein elektrischer Strom zwischen ihnen fließen kann und das ganze mit einem Elektrolyt also einer leitfähigen Flüssigkeit in Berührung kommt hat man so etwas wie eine primitive Batterie gebaut. Das unedlere Metal löst sich irgendwann komplett in dem Elektrolyt auf. Normales Wasser ist schon bedingt leitfähig und der Effekt verstärkt sich wenn Salz, Säuren oder Laugen die Leitfähigkeit erhöhen. Das nennt sich eloktochemische Korrosion. Das man nichtrostenden Stahl nicht mit einer Bürste aus rostend Stahl bürsten sollte hat aber einen anderen Grund. Die Bürste trägt nicht nur minimal Material von Werkstück ab sondern Material von der Bürste lagert sich auch auf der Oberfläche des Werkstücks ab dadurch sinkt der Chromgehalt auf der Oberfläche und es kann sich dort keine schützende Chromoxidschicht bilden.

Ein Problem wird auch die Befestigung der Bleche mit den Scharnieren durch Schrauben werden. Dadurch das die Schraubenköpfe aneinander stoßen wird sich das Scharnier nicht mehr flach klappen lassen. Für Chicargoscrews oder Buchschrauben ist das Material auch zu dünn. Eine Möglichkeit wären Nieten. Wenn man die versetz anordnet stößt auch nicht Niete auf Niete und die Köpfe lassen sich mit dem Hammer auch etwas flacher schlagen. Bei Blindnieten musst du aber aufpassen: Die einfachen sind aus Alu und könnten schmelzen.

#7 Boerger

Boerger
  • 608 Beiträge
  • WohnortBamberg
  • Sport:Angeln, Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 18. August 2011 - 14:13

Vielen Dank, ich merke immer wieder was dieses Forum doch für ein Sammelbecken universaler Kompetenz ist. ^^

Ich hatte schon angedacht die Platten von Glättkellen zu nehmen, zumal die von der Größe auch schon fast passen. Aber ich werd erstmal schauen wie das ganze sich so mit dem jetzigen Blech verhält.

Das mit den Ringen scheint eigentlich nicht so dum, warum nicht an allen Gelenken Schlüsselringe nehmen, die wären zudem auch nochmal leichter als die Scharniere. Heut Abend werde ich mal schauen wie sich das Matrial so sägen lässt. Mein Herr Papa hat mich schon vorgewarnt. Doch das Blech zum Lasern geben halte ich dann doch übertrieben. Und ist für MYOG auch ein bisschen geschummelt.

#8 Floyd

Floyd
  • 888 Beiträge
  • WohnortCastrop-Rauxel
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Kanusport, Wandern

Geschrieben 18. August 2011 - 14:43

Ach so das hatte ich jetzt ganz vergessen. Ja nichtrostender Stahl ist zäher als unlegierter Baustahl und sehr viel härter als Messing das heißt das sägen und feilen da etwas anstrengender ist aber halt nicht unmöglich. Kleiner Tipp: In der Ausbildung mußten wir das zwar lernen wie das mit der Säge geht aber als Geselle nimmt man in dem Fall die Flex mit Trennscheibe geht einfacher! Wobei 0,5 mm ja nicht die Welt ist das geht bei guten Unterarmen auch mit ner Blechschere. Mit den Ringen ist an sich keine schlechte Idee dadurch umgeht man auch das Problem mit den anstoßenden Schraubenköpfen. Man sollte die aber so klein wie möglich wählen damit das Ganze so wenig Spiel wie möglich hat sonnst wird der Kocher etwas wackelig.

Da du das Blech ja eh schon hast spricht ja nix dagegen das auch erstmal zu benutzen. Wenn das mit dem Verzug zu problematisch wird kannst du denn ja noch mal mit nem anderen Blech nachbauen. Bei so einem Projekt bessert man ja eh kleine Details nach bis man ein gutes Ergebniss hat.

Da fällt mir ein das ich noch was anderes vergessen habe. Die Öffnung zum Holznachlegen solltest du entweder weg lassen oder verschliesbar machen. Wenn der Kocher seitlich Luft ziehen kann geht der Kamineffekt verloren.

#9 Boerger

Boerger
  • 608 Beiträge
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  • Sport:Angeln, Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 19. August 2011 - 14:43

Floyds Tipp mit der Blechschere war wirklich gut. Ich hab eine in der sog. "Berliner Form" genommen, die ist gut geeignet für gerade Schnitte. Es ging fast ohne Probleme, lediglich an den Ecken hat es das Blech etwas langgequetscht. Leichte Verformungen konnte man auch nicht verhindern, aber ein paar Hammerschläge und etwas Zangeneinsatz haben das ganze schon in eine ansehnliche Form gebracht.

Aktueller Stand:
Eingefügtes Bild

Wenn man auf einer Seite nur einen Schlüsselring anbringt sollte es funktionieren mit dem zusammenklappen. Jetzt müssen "nur noch" Löcher gebohrt, und die Frontklappe ausgeschnitten werden.

Ich schau jetzt erstmal im Baumarkt vorbei obs dort kleine Schlüsselringe gibt. Falls ja kann ich vielleicht heut Abend schon probefeuern und ihr dürft euch auf ein heißes Video freuen.

EDIT: Und das Beste:
Endgewicht= 409g + Gewicht der Schlüsselringen - Gewicht der Lochbohrungen in Boden und Seitenplatte.

Meinem Zielgewicht <= 400g steht also nichts mehr im wege, selbst wenn noch ein Windschutz dazu kommt.

Bearbeitet von Boerger, 19. August 2011 - 14:52.


#10 markbeu

markbeu
  • 668 Beiträge
  • Wohnort10369, Berlin
  • Sport:Camping, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 19. August 2011 - 20:20

Das ist ja mal ein geiles Projekt :-)

Bitte halte uns auf dem Laufenden!




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