da hier anscheinend noch kein Erfahrungsbericht zum KA-BAR Becker BK2 existiert und dieses Messer in Deutschland kaum bekannt ist, hielt ich es für angebracht, einen solchen zu schreiben.
Wie ich schon in einem anderen Thread kürzlich schrieb, besitze ich dieses Messer gleich doppelt. Ein Exemplar dient mir bei meinen Outdoor-Aktivitäten (Wanderungen, Grillen, Campen, usw...) als treuer Begleiter - das andere Exemplar liegt als Sammlerstück in der Vitrine (auch wenn einige Sammler jetzt mit dem Kopf schütteln dürften - ein BK2 ist nunmal alles andere als ein schöner Augenschmeichler ... aber dazu gleich mehr).
Ich war lange auf der Suche nach einem Messer, das stabil genug ist, um Holz der Länge nach spalten zu können (ist ja derzeit groß in Mode, Holz mit dem Messer zu spalten - ich glaube vor Bear Grylls wussten die wenigsten, dass man das überhaupt kann ). Auf der anderen Seite solle es nicht zu lang bzw. zu groß sein, um es auf Wanderungen noch bequem am Gürtel tragen zu können, ohne gleich alle Blicke auf sich zu ziehen.
Zum Anspitzen von Ästen oder zum Zerkleinern von Lebensmitteln sollte es überdies auch taugen.
Nach langer Recherche (u.a. auch auf ausländischen Seiten) kam ich dann auf das Becker BK2 (entworfen von Ethan Becker - früher von Camillus hergestellt, jetzt von der Firma KA-BAR).
Die Firma KA-BAR fertigt viele Messer auch im asiatischen Raum an - die Becker-Serie wird aber ausschließlich in den vereinigten Staaten hergestellt.
Dies wird auch von KA-BAR betont - stolz prägt man an der Klingeseite unter dem Firmen-Schriftzug "OLEAN. NY USA" ein.
Das Messer Besitzt eine 13,1cm lange Klinge mit Flacherl (durchgängig in voller Stärke durch den Griff). Insgesamt ist das Messer ca. 27cm Lang und wiegt laut Hersteller 422g.
Das hohe Gewicht bei einer so "kompakten" Klingenlänge ist hauptsächlich der enormen Klingendicke zuzuschreiben. Immerhin ist das Messer fast durchgängig 6,4mm dick. Es verjüngt sich erst kurz vor der Spitze etwas, bleibt aber auch dort noch sehr "fleischig".
Die Klinge besitzt eine Drop-Point-Form und einen Flachschliff, der aber nicht ganz hochgezogen ist.
Das Material ist 1095 Cro-Van-Stahl. Laut Ethan Becker ist das ein 1095er Kohlenstoff-Stahl, der zusätzlich mit Chrom und Vanadium legiert wurde. Das soll anscheinend gegenüber herkömmlichem 1095er Stahl einige Vorteile bringen.
Die Klinge ist zum Schutz gegen Korrosion mit einer schwarzen Pulverbeschichtung versehen.
Die Griffschalen sind aus glasfaserverstärktem Kunststoff und können durch das Lösen dreier Inbus-Schrauben abgenommen werden. Am Griffende besitzt das Messer eine 9mm-Bohrung für eine Kordel.
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Wie auf den Fotos zu sehen ist, weist der Griff am Ende einen seltsamen Winkel auf. Dieser ist meiner Erfahrung nach aber gerade zum Hacken bestens geeignet. Wenn man das Messer weit hinten greift, hat man dennoch einen festen Halt mit den Fingern.
Überhaupt ist der Griff trotz seiner einfachen Bauweise sehr ergonomisch geformt - zumindest für meine Hände. Schön ist er sicherlich nicht, aber er erfüllt bestens seinen Zweck und stabil ist er ebenfalls.
Passend zum BK2 bekommt man von KA-BAR auch Micarta-Griffschalen, die allerdings fast so teuer sind, wie das kopmlette Messer.
Ach ja - bezahlt habe ich für das BK2 79,90 Euro plus Versand.
In der Praxis hat sich das Messer bei mir sehr bewährt, weshalb es mittlerweile mein absolutes Lieblingsmesser geworden ist.
Durch den Schliff der Klinge und die enorme Dicke macht das Batoning wirklich richtig Spaß (hätte ich nie gedacht ).
Trotzdem ist es auch für feinere Arbeiten geeignet. Die Auslieferungsschärfe war immerhin so gut, dass man damit sehr sauber dünnes Papier schneiden konnte, ohne es zu zerreißen.
Natürlich ließ sich der Schliff (im Übrigen 20°) noch etwas verbessern.
Die Schnitthaltigkeit ist m.E. sehr gut (m.E. sogar geringfügig besser als beim rostfreien Mora mit 12C17-Stahl).
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Ich fand es am Anfang sehr erstaunlich, dass man mit einer so dicken Klinge doch noch so feine Arbeiten erledigen kann, wie z.B. das feine Auffächern von Holz.
Ich habe für mich herausgefunden, dass man durch die Dicke der Klinge sehr schön Druck ausüben kann mit dem Daumen, ohnde dass dieser anschließend schmerzt.
Scharfe Kanten besitzt der Klingenrücken keine - die Kanten sind schön abgerundet.
Die Scheide ist größtenteils aus Kunststoff und erfüllt ihren Zweck. Auf der Rückseite besitzt sie Gewinde für einen Tec-Lock-Verschluss.
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Demnächst folgen noch weitere Bilder vom "rauheren" Einsatz im Wald.
Sämtliche Bilder sind übrigens von meinem Gebrauchs-Exemplar (wie man unschwer an den Kratzern in der Beschichtung erkennen kann). Die Beschichtung erwies sich aber bis jetzt als relativ hart - ich denke aber irgendwann werden wohl blanke Stellen sichtbar sein. Das wird mich aber kaum stören; das gehört m.E. zu einem solch groben Messer
Beim BK2 handelt es sich m.E. um ein reines Arbeitstier bzw. Gebrauchsmesser. Aber gerade das hat für mich einen gewissen Charme.
Jeder der ein günstiges, stabiles und scharfes Messer sucht, das nicht unbedingt schön auszusehen hat, der ist mit dem Becker BK2 für meine Begriffe bestens bedient.
Grüße
Heiko
Bearbeitet von diabolus78, 26. November 2011 - 20:18.