11 Antworten in diesem Thema

[Arthur]

Letztes Jahr hat Linder mit dem Defender 1 und dem Defender 2 zwei taktische Messer auf den Markt gebracht. Die beiden feststehenden Messer besitzen eine Ritzkerbe, einen Glasbrecher und zwei Grifflöcher, die eine Nutzung als Speerspitze erlauben. Damit eignet sich das Linder Defender auch sehr gut als Survivalmesser. Darüber machen die beiden Fixed mit schwarz-grün gemasertem Griff auch optisch etwas her. Wir stellen euch die Messer heute einmal genauer vor.

http://www.odoo.tv/L...-1-2.760.0.html

[northmansquest]

Schönes Review. As usual. Deine Produktionsstandarts sind wirklich hoch, was die Qualität deiner Videos beweisen.

Aber...Die ein oder andere Anmerkung sei mir erlaubt.

Die Wahl der Messer finde ich nicht sehr gut. Mag daran liegen dass ich von der Firma Linder nichts halte. Der Stahl bewegt sich immerhin im richtigen Einsatzgebiet. Trotzdem bekommt man für das Geld meiner Meinung nach bessere, schneidfreudigere und genauso stabile Messer.

Was mich allerdings gewundert hat ist, dass du die sichtlich nicht ganz so tolle Verarbeitung nicht angesprochen hast.
Beim Defender 1 sind, dank deiner scharfen Bilder, die schlechte ausgeführte obere Bohrung für den "Speer" und die bescheiden gefertigte Riffelung für den Daumen zu sehen.

Nichtsdestrotz üben sie einen gewissen Reiz auf mich aus. Die Lederscheide sieht auf jeden Fall ziemlich gut gefertigt aus. Und bei soviel ungeschliffenem Stahl, ist Hebeln mit Sicherheit auch drin.

Gruß
Stefan

[BiBaButzeBen]

Gutes Video wie immer....

Aaaaber das Messer finde ich eigentlich nicht "recht gut".

Ziemlich einfacher Stahl, sinnfreier Anschliff, Verarbeitungsqualität, fragwürdige Kerbe an der Klinge, taktische Anmutung und megahässliche Scheide treffen nicht gerade meinen Geschmack, aber Geschmäcker sind ja glücklicherweise verschieden.
Was mir gefällt ist der Griff. Der sieht echt gut aus.
Bis auf die Super Edge Serie, habe ich bisher nur sehr wenige Messer von Linder gesehen, die wirklich konkurrezfähig sind. Meist findet man für den gleichen Preis von nem anderen Hersteller was deutlich besseres...

[outdoorfriend]

Video-absolut perfekt gemacht.
Linder finde ich jetzt nicht soooschlecht - ich habe ein Super Edge 1.
Die Messer gefallen mir jetzt nicht, aber wem sie gefallen finde ich siegut - auch vom Preis her.
Aber das ist immer Geschmacksache.
Ich stehe mittlerweile mehr auf Messer mit Holzgriff.

Bis auf die Super Edge Serie, habe ich bisher nur sehr wenige Messer von Linder gesehen, die wirklich konkurrezfähig sind.

Ups- das hatte ich überlesen.

Bearbeitet von outdoorfriend, 16. Februar 2012 - 23:07.

[semaphore]

Ich hatte die Tage mal Gelegenheit das Messerchen im Geschäft um die Ecke zu befingern. Dort gibts das Messer bereits für 100€. Ich muss sagen meine Begeisterung hinsichtlich des Designs ist etwas geschwunden. Die Verarbeitung ist nicht gigantisch, der Stahl in erster Linie bei Küchenmessern zu finden, deutliche Fertigungsspuren sind sichtbar, Scheide und Messer passen vom Konzept nicht zusammen, die Kerbe auf dem Klingenrücken passt auch nicht recht ins Gesamtkonzept. Zwar bin ich Fan von "Zusatzfunktionen" an Messern, aber das wurde bestenfalls halbherzig umgesetzt. Die dicke Klinge mit dem kurzen Anschliff wird bei festen Lebensmitteln wenig Spaß machen. Wer aber den groben Look für "kräftige" Outdooraufgaben mag sollte damit zu einem vernünftigen Preis bedient werden. "Solide" und Wetterresistent ist das Messer sicher!

Ich hätte mir seitens Linder eine deutlichere Positionierung entweder im Military/Tactical Segment (mattierte/beschichtete Klinge, Kydex Scheide, TekLock Kompatibel) oder im Outdoorbereich (keine Namensgebung wie "Defender" oder False Edge, ohne Glasbrecher) gewünscht.

[Arthur]

Erstmal danke für euer Lob. Ich gebe mir Mühe auch in Zukunft hochwertige Reviews zu machen. Nun ein paar Anmerkungen zu euren Kommentaren.

Die Wahl der Messer finde ich nicht sehr gut.

Aaaaber das Messer finde ich eigentlich nicht "recht gut".

Also mir haben die Messer auch nicht "sehr gut" gefallen, sondern wie im Film gesagt nur "ganz gut". Bei mir hat sich intern ein System ähnlich den Schulnoten eingebürgert. Das sieht in etwa wie folgt aus:

• Note 1 - "sehr gut gefallen", "absolute Empfehlung"
• Note 2 - "gut gefallen", "Empfehlung"
• Note 3 - "ganz gut gefallen", "recht gut gefallen", evtl. "Empfehlung für Nutzer die.."
• Note 4 - "gemischte Gefühle", "weniger gut gefallen", Vor-/Nachteile verdeutlichen
• Note 5 - "nicht gefallen", "konnte nicht überzeugen"
• Note 6 - sollte nicht vorkommen, Warnung

In Schulnoten ausgedrückt liegen die beiden Linder Defender für mich irgenwo im Bereich 3, also befriedigend.

Was mich allerdings gewundert hat ist, dass du die sichtlich nicht ganz so tolle Verarbeitung nicht angesprochen hast.
Beim Defender 1 sind, dank deiner scharfen Bilder, die schlechte ausgeführte obere Bohrung für den "Speer" und die bescheiden gefertigte Riffelung für den Daumen zu sehen.

Naja, ich finde das jetzt nicht so gravierend. Je nachdem wie ein Produkt gefertigt wird, gibt es immer gewisse Fertigungstoleranzen. Wichtig ist für mich dabei nur, daß 1. die Funktion nicht beeinträchtigt wird (z.B. unsymetrischer Anschliff), 2. der Nutzer nicht beeinträchtigt wird (etwa bei nicht entgrateten Kanten) und 3. die Optik nicht darunter leidet. Alles drei ist bei den Lindern nicht der Fall.

Ziemlich einfacher Stahl, sinnfreier Anschliff ... fragwürdige Kerbe an der Klinge,

Den Stahl halte ich nicht für einfach. 1.4116 Stahl ist ein bewährter Klingenstahl, der vielfach eingesetzt wird (und das nicht nur bei Kochmessern ). Er rangiert für mich je nach Herstellungsqualität irgendwo im Bereich 440A - 440C. Als recht weicher Stahl passt er auch ganz gut zu den gröberen Arbeiten, die mit den Defendern gemacht werden. Außerdem lassen sie sich gut nachschärfen, was im Felde ein Vorteil ist. Dazu hat 1.4116er Stahl auch eine gute Korrosionsbeständigkeit und nimmt eine gute Gebrauchsschärfe an. Ok, die Schnitthaltigkeit ist nicht so toll und auch die Schärfe ist nicht mit CPM Stählen vergleichbar. Aber irgendwo muss man Kompromisse machen.

Was den Anschliff angeht, so gebe ich dir allerdings recht. Ein balliger Anschliff hätte den Messern sicherlich besser gestanden. Oder aber ein Flachschliff, der einen halben Zentimeter höher angeschliffen worden wäre. Bei dem kurzen Hohlschliff der Defender muss man meiner Meinung nach zu viele Kompromisse eingehen.

Was die Kerbe angeht, so ist das geklärt. Es ist eine Ritzkerbe, wie sie auch am Buck Hoodlum vorhanden ist. Ich habe die Ritzfunktion an einem Ast getestet (ganz zum Schluss im Praxisteil zu sehen) und das funktioniert tatsächlich ganz gut.

Ich hätte mir seitens Linder eine deutlichere Positionierung entweder im Military/Tactical Segment (mattierte/beschichtete Klinge, Kydex Scheide, TekLock Kompatibel) oder im Outdoorbereich (keine Namensgebung wie "Defender" oder False Edge, ohne Glasbrecher) gewünscht.

Hier stimme ich dir voll und ganz zu. Das Messer ist weder Fisch noch Fleisch. Eine klare Positionierung hätte dem Messer sicherlich besser gestanden. Ich hatte bei meinen Recherchen irgendwie das Gefühl, daß selbst Linder nicht so genau weiß, was das für ein Messer sein soll. So etwa finden sich im Internet immer nur ganz kurze, rein technische Beschreibungen. Hätte man ein Konzept gehabt, dann hätte man den Designer genannt, hätte die Geschichte des Messers erzählen können und hätte erklärt für was Kerbe, Löcher oder auch das Schlagende gedacht sind.

Ingesamt sind die Linder Defender für mich aber keine schlechten Messer. Auch wenn es Geschmackssache ist, aber mir persönlich gefällt die Optik. Auch die Haptik der Messer mit dem konturierten Griff und Grunddesign fand ich gut. Im praktischen hätte ich mir mehr gewnscht, aber ich kann mit den Ergebnissen leben bei einem Endpreis so um die 100 Euro.

[Woz]

Ich kann mich mit dem kleineren Defender ganz gut anfreunden. Klar, es ist kein Hightech Stahl, aber bewährte Qualität, und sehr simpel zu schärfen. Da stört mich der Stahl dann nicht, ist aber Geschmacksache. Ich habe schon eine Menge Menschen mit stumpfen S30V und Co Messern gesehen, weil sie das Schärfen der harten Stähle nicht beherrschen. Wozu auch "der bleibt eh ewig scharf" - Anfängerfehlmeinung eben.

Die Scheide wirkt OK, nur die Kerbe wirkt auf mich sinnlos, und der Glasbrecher sieht nicht effektiv aus. Trotzdem, gutes Messer zu brauchbarem Preis.

[Freund der Sonne]

Rein optisch sind sie ja echt schick, wie ich finde.
So ganz verstehe ich aber auch nicht, warum ein Messer mit 5mm dicker Klinge einen Hohlschliff (und fehlschärfe) hat..

[Phadfinder]

Gute Messer zum guten Preis, obwohl der Glasbrecher weniger effektiv ersscheint und die Kerbe irgendwie gar keinen Sinn macht. Auch die verarbeitung, gerade an den Bohrlöchern, sollte bei einem Messer über 100,-€ auch schon mal besser sein hier waren im Film die Bohrkrate zu sehen.

[axel]

Auch die verarbeitung, gerade an den Bohrlöchern, sollte bei einem Messer über 100,-€ auch schon mal besser sein hier waren im Film die Bohrkrate zu sehen.

Die 'kleinen' Unsauberkeiten in der Verarbeitung würden mich schon nerven. Grate am Bohrloch, Daumenrampe mit 'fusseligen' Kerben, der fancy Griff.. och nö!
Für 125,-€ gibt's sauberes. Mit der Kerbe im Klingenrücken wirkt das Messer etwas auf Schau gemacht.

Aber alles nur Äußerlichkeiten.. hab's nicht in der Hand gehabt. Mag in Funktion durchaus gut sein.

UND: Danke für den prima gemachten Film!