Zum Inhalt wechseln


Foto
- - - - -

Allerbeste Holzkombination für Feuerbohren


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
8 Antworten in diesem Thema

#1 Scythe

Scythe
  • 5 Beiträge

Geschrieben 30. Juli 2012 - 09:18

Hallo Forum!
In letzter Zeit habe ich mich im Feuerbohren versucht. Ich schaffe es bis zu dem Punkt wo es stark qualmt aber Glut entsteht nicht.
Deshalb wollte ich einmal fragen was eure beste Holzkombination ist?
Ich habe schon Pappel, Fichte und Holunder als Bohrbrett versucht und bisher nur Hasel als Spindel. Als Druckstück bin ich bei einem alten Knochen (Kniegelenk) geendet, da jegliches Holz-Druckstück bei mir zuviel Reibung erzeugte.

Mein Holz ist immer sehr gut Durchgetrocknet gewesen (Tagelang auf der Heizung, in der Sonne oder sogar im Backofen) und an meiner Technik erkenne weder ich noch andere einen Fehler. Allerdings kenne ich auch niemanden persönlich der einmal erfolgreich Feuer gebohrt hat.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen!
(ach ja, bitte keine exotischen Holzkombinationen wie Yukka auf Basswood etc.)

Es geht mir hier nicht darum die "allgemein guten Hölzer" zu erfahren. Diese liest man ja an jeder Ecke. Leider habe ich mehr und mehr das Gefühl, dass Leute das lesen und nachplappern um klug dazustehen. Mir geht es hier aber NUR um EURE echten Erfahrungen mit Feuerholz. Mit welcher Kombination IHR es hinbekommen habt, womit nicht und was ihr als Fazit davon berichten könnt.
Ich Danke

#2 outdoorfriend

outdoorfriend
  • 1.165 Beiträge
  • WohnortRhein/Main
  • Sport:Angeln, Bogensport, Kanusport, Survival, Wandern

Geschrieben 30. Juli 2012 - 09:55

Hi - bin zwar nicht ich selbst ^^ - aber Joe Vogel erklärt es hier detailliert - auch die Materialien.
ab 1:10 spricht er übers Material- real ist es - ist ja im Film dokumentiert.



#3 Boerger

Boerger
  • 608 Beiträge
  • WohnortBamberg
  • Sport:Angeln, Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 30. Juli 2012 - 10:46

Man sagt ja immer Spindel hart - Bohrbrett weich - aber ich habs auch schon mit nur Weichholz (Fichte-Fichte) geschafft, sogar besonders gut. Erfolglos war ich schon öfters mit Hasel als Spindel. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es mit einer Spindel aus Kernholz besser geht, hab es aber auch schon mit nur geschälten und getrockneten Haselstab geschafft. Kirsche habe ich auch mal ausprobiert - ging auch nicht so schlecht.

Es kann auch an anderen Dingen liegen. Etwa dass die Reibung oben zu hoch ist (Am allerallerbesten funktioniert bei mir eine Muschelschale als Drehlager, ein sehr glatter gehöhlter Stein sollte einen ähnlichen effekt bringen) oder unten zu niedrig. Manchmal passiert es auch, dass man ein wunderschön rundes, glattes Loch bohrt, und die Spindel nur so durchrutscht ohne nennenswert Glut aufzuhäufen. Sand hilft da nicht immer. Schon eher mit dem Messer hinzugehen und im Loch etwas rumzupopeln und die Spindel etwas mit Schnitten in Längsrichtung zu versehen (aber nix wegschnitzen). Oder aber der Druck von oben ist nicht hoch genug, was mit der zu großen Reibung oben zusammenhängen kann.

#4 Scythe

Scythe
  • 5 Beiträge

Geschrieben 30. Juli 2012 - 11:35

Danke, das Video von Joe Vogel hab ich auch schon (mehrmals) gesehen. Leider funktioniert bei mir sein Optimum - Hasel auf Pappel, Holunder als Griffstück - nicht. Holunder als Griffstück ist meiner Auffassung nach viel zu weich und erzeugt zuviel Hitze. mit Knochen liege ich da besser.

Boerger- genau solche Antworten wollte ich hören. Ich werde mal Weich auf Weich probieren und den Hasel komplett weglassen.
Die Reibung am Handstück ist bei mir mitlerweile minimiert durch den Knochen; Reibung am Bohrbrett ist reichlich vorhanden, allerdings sind mir die von dir beschriebenen Situationen auch schon vorgekommen. Ich habe sie genau wie beschrieben schon lösen können.

#5 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 30. Juli 2012 - 13:17

erzeugt zuviel Hitze.

Öhm, an zuviel Hitze wirds nicht liegen- jedenfalls habe ich noch nie ein Feuer gehabt, das wegen zuviel Hitze ausgeht.
Oder was meinst du wo zuviel Hitze ist? Ziel ist es ja heiße Asche am Bohrpunkt zu bekommen und damit den Zunder zu entfachen- da kann die Asche nicht heiß genug sein.
Feuerbohren habe ich vor zig Jahren mal gemacht, war eine ätzende Arbeit die Ewigkeiten gebraucht hat- und das im australischen Outback unter professioneller Anleitung. Wenn man das erste mal das ohne Anleitung macht sollte man schonmal einige Stunden bzw. viele Anläufe mit "frischen Armen" einkalkulieren, alles andere ist illusorisch oder Zufall.
Ich würde an deiner Stelle einen Bogen verwenden- das machts etwas einfacher.
Auch wenn Ferndiagnosen immer schwierig sind- vielleicht ist der Bohrer einfach zu dick, sodass sich die Reibung (und somit wärme) auf eine zu große Fläche verteilt.

#6 Scythe

Scythe
  • 5 Beiträge

Geschrieben 31. Juli 2012 - 08:19

"Holunder als Griffstück ist meiner Auffassung nach viel zu weich und erzeugt zuviel Hitze. mit Knochen liege ich da besser. "
Damit war gemeint, dass am Griffstück zuviel Hitze erzeugt wird.

Ich Danke schonmal für all diese Tipps und Erfahrungen! Da ich die nächsten 2 Wochen in Slowenien verbringen werde weiß ich noch nicht ob ich dazu komme es dann zu Probieren. Auf jeden Fall werd ich dort verschiedene trockene Hölzer sammeln und alle aufeinander testen! Ich berichte!

#7 Boerger

Boerger
  • 608 Beiträge
  • WohnortBamberg
  • Sport:Angeln, Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 01. August 2012 - 23:30

Heute hab ich Hasel als Spindel und Kiefer als Brett genommen. Beides von toten Bäumen abgebrochen und furztrocken. Es erschien erst recht vielversprechend, da es wahnsinnig gequalmt hat und ordentlich schwarze Späne. Danach wurde es aber flutschig und es gab kaum noch Reibung. Da ich nach Hause wollte hab ichs nicht nochmal mit einem Zweiten Loch probiert.
Mit etwas mehr Elan am Anfang hätte es wohl geklappt. Vielleicht war die Spindel auch noch nicht trocken genug. Also Fazit Hasel-Kiefer: machbar, aber nicht perfekt... Angehängte Datei  DSCI0058.JPG   671,4K   13 Mal heruntergeladen

#8 Johannsen

Johannsen
  • 776 Beiträge
  • WohnortNiedersachsen
  • Sport:Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 01. Dezember 2013 - 19:09

Ich hole den Thread mal wieder aus der Versenkung ;-)

Ich habe mich in der letzten Zeit viel mit dem Thema beschäftigt und viel herumprobiert.
Meine ersten Versuche habe ich mit einer Hasel- Spindel und Kiefern Bohrbrett sowie auch Druckstück gemacht.
Ich habe bis jetzt schon alle möglichen Holzarten versucht in verschiedenen Kombinationen.

Es hat annähernd mit allen Holzarten funktioniert. Ich glaube das wichtigste ist eine gewisse Kondition^^ und ein Gefühl für Druck und Geschwindigkeit.
Wenn zuviel Druck angebracht wird entwickelt sich häufig tatsächlich "zuviel" Hitze und es bildet sich nur noch tiefschwarze, schmierende Kohle.

Ferner habe ich festgestellt das besonders die Geschwindigkeit zum Ende hin wichtig ist. Sobalt es ordentlich qualmt-> Gas geben!

Die größten "Probleme" mit dem Druckstück hatte ich, wenn ich mir die Zeit für das Anspitzen der Spindel gespaart hatte.
Nun spitze ich das obere Ende der Spindel vor fast jedem Bohren neu an.

Beim Handdrill ist besonders die Spindel wichtig!
Hier habe ich die bisher besten Ergebnisse mit Königskerze erziehlt

Am interessantesten fand ich, dass Spindel sowie auch Bohrbrett nicht unbedingt trocken sein müssen. Das Bohrmehl trocknet sich durch die entstehende Hitze von allein! Allerdings gab es mehr Fehlversuche und es ist mit leicht feuchtem Holz weitaus anstrengender.

#9 Jan Le

Jan Le
  • 1 Beiträge

Geschrieben 23. Februar 2014 - 21:49

Johannsen,

Du sprichst mir aus der Seele!
Gefühl für Druck und Geschwindigkeit, sowie die vorher oben angespitzte Spindel, um die Reibung am Handstück zu reduzieren, sind maßgeblich für den Erfolg. Natürlich können Luftfeuchtigkeit und sonstige Faktoren einem einen Streich spielen, aber jeder Faktor, den man selbst beeinflussen kann, trägt zu einer höheren Erfolgschance bei.

Viel Glück allen, die wie ich, weiter üben :)
LG Jan




Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0