Blutgruppe per Schnelltest bestimmen
#1
Geschrieben 14. Januar 2013 - 17:00
http://www.odoo.tv/B...-bes.851.0.html
#2
Geschrieben 14. Januar 2013 - 17:08
Was ich mich dabei frage: Verlässt man sich als Rettungssanitäter oder in der Klinik darauf, was ein Verletzter als eigene Blutgruppe angibt oder testet man sowieso? Gerade nach einem schweren Unfall kann es ja auch mal zu Fehlern kommen..?
#3
Geschrieben 14. Januar 2013 - 18:10
Interessant, danke!
Was ich mich dabei frage: Verlässt man sich als Rettungssanitäter oder in der Klinik darauf, was ein Verletzter als eigene Blutgruppe angibt oder testet man sowieso? Gerade nach einem schweren Unfall kann es ja auch mal zu Fehlern kommen..?
Soweit mir bekannt verlassen die sich niemals darauf, was du im Portemonnaie, auf der Mütze, der Erkennungsmarke oder sonstwo stehen hast. Die machen einfach einen Schnelltest und gut. Von daher wieß ich ehrlich gesagt nicht, was es einem bringt, wenn man es weiß.
Frauen erfahren es übrigens mit der ersten Schwangerschaft, da die Blutgruppe in den Mutterpass eingetragen wird. Männer beim Bund, aber das dürften ja auch immer weniger sein...
Ich habe gerade mal in meinen BW-Impfpass geschaut. Da steht bei Kell nichts. Habe die das nicht bestimmt oder kann es sein, dass dort einfach nichts stehen kann?
#4
Geschrieben 14. Januar 2013 - 18:53
Was ich mich dabei frage: Verlässt man sich als Rettungssanitäter oder in der Klinik darauf, was ein Verletzter als eigene Blutgruppe angibt oder testet man sowieso? Gerade nach einem schweren Unfall kann es ja auch mal zu Fehlern kommen..?
Moin,
vor jeder Transfusion muss ein Test durchgeführt werden. Die Gefahren sind einfach zu groß.
Viele Grüße,
Firemedic
#5
Geschrieben 14. Januar 2013 - 18:55
Ich habe gerade mal in meinen BW-Impfpass geschaut. Da steht bei Kell nichts. Habe die das nicht bestimmt oder kann es sein, dass dort einfach nichts stehen kann?
Nein, daß kann nicht sein. Beim Kell-System ist man entweder negativ (92%), mischerbig positiv (7,8%) oder reinerbig positiv (0,2%). Ich denke, daß es daher vielleicht bei dir nicht bestimmt wurde.
#6
Geschrieben 14. Januar 2013 - 19:54
wie immer ein tolles Video. Aber bitte immer in den Finger piecksen, den man vorher desinfiziert hat.....
#7
Geschrieben 14. Januar 2013 - 20:39
Aber bitte immer in den Finger piecksen, den man vorher desinfiziert hat.....
Keine Sorge, das ist auch passiert. Bitte bedenke immer, daß in einem Film erstens nicht alles gezeigt wird und daß zweitens Dinge im Film nicht chronologisch passiert sein müssen, auch wenn sie chronolgisch gezeigt wurden. So etwa wurden für diesen Film gleich drei Schnelltests gefilmt.
#8
Geschrieben 14. Januar 2013 - 20:40
Einzig und allein eine nette Idee im Kriegsfall bleibt nämlich hierzulande das Problem der Lagerung der Erythrozytenkonzentrate. Da diese kontinuierlich gekühlt werden müssen und ihre Effektivität mit jedem Tag (!) der Lagerung abnimmt sind solche Konzentrate kein Bestandteil der Ausstattung eines Rettungswagens. So wird wohl auch kaum jemals ein Outdooraktivist in die Notlage kommen, Blut von Sanitätern bekommen
Liebe Grüße
#9
Geschrieben 14. Januar 2013 - 23:12
Die Aussage "Da ist es für Rettungskräfte extrem hilfreich, wenn man seine Blutgruppe kennt oder diese von einem Blutgruppenpatch abgelesen werden kann" ist so falsch. Falls wirklich eine so vitale Bedrohung vorliegt, dass zwingend Blut gegeben werden muss, ist die Gabe von "nullnegativ" möglich, Die Bestimmung der Blutgruppe in einem Labor dauert auch nur wenige Minuten, danach ist auch die Gabe von blutgruppengleichem Blut möglich. Diese beiden Methoden kommen nur in Notfallsituationen, nicht in der Routine zum Einsatz. Wenn ein wenig Zeit zur Transfusion ist, dann werden die Blutkonserven gekreuzt, man macht eine biologische Verträglichkeitsprobe, indem man im Reagenzglas Blut vom Patienten und der Blutkonserve zusammenführt und Reaktionen beobachtet, treten keine auf, ist das Blut i.d.R. verträglich. Eine irgendwo im Portemonee, Patch... mitgeführte Blutgruppe ändert an diesem Vorgehen gar nichts und führt mit Sicherheit nicht dazu, dass man nur aufgrund dieser Info zu dieser mutmaßlichen Blutgruppe Blutgruppengleich transfundiert, das wäre grob fahrlässig!
Der hier gezeigte Test erinnert stark an den sogenannten "Bedside-Test" , der vor jeder Transfusion nochmal direkt am Patienten durchgeführt werden und mit der Blutgruppe der Konserve verglichen werden muss, um letzte Verwechslungsmöglichkeiten (z.B. zwei "Herr Schmidt" auf Station, hier eine Patientenverwechslung) ausschließen zu können. Es gibt kaum etwas in der Medizin, was so stark reglementiert ist, wie das Transfusionswesen - hierzu gibt es sogar ein eigenes Transfusionsgesetz. Abweichungen hiervon gehen einfach nicht.
Von daher kann man den Test aus dem Film als nettes Spielzeug oder als Jugend-Forscht sehen, eine medizinische Relevanz wird er nicht haben!
#10
Geschrieben 15. Januar 2013 - 01:54
Das Kennen der eigenen Blutgruppe schafft eine trügerische Sicherheit, letztendlich bringt es so gut wie gar nichts.
...
Von daher kann man den Test aus dem Film als nettes Spielzeug oder als Jugend-Forscht sehen, eine medizinische Relevanz wird er nicht haben!
Sorry, aber die Kritik ist ein meinen Augen reichlich überzogen. Ein paar Denkanstöße:
- Es mag durchaus sein, daß es in hochtechnisierten Industriestaaten beim Rufen eines Rettungsdienstes den beschriebenen Ablauf gibt. Aber dies trifft eben nicht auf alle Länder dieser Erde zu.
- Abseits der Zivilisation etwa im Amazonasgebiet oder im australischen Outback dauert es viele Stunden, bis man überhaupt jemand vor sich hat, der einen Test machen kann. Auch bei Expeditionen wird in der Regel von allen Teilnehmern vorab die Blutgruppe verlangt.
- Wird man als Soldat oder Journalist in einem Krisengebiet etwa bei einem Überfall verletzt, besteht während eines Gefechts nicht immer die Chance auf einen MedEvac. Nicht umsonst tragen mittlerweile fast alle Natotruppen in Afghanisten Blutgruppenpatches.
- Bei größeren Katastrophen sind Krankenhäuser oder Feldlazarette vielleicht so stark frequentiert, daß keine Zeit mehr für Tests bleibt. Gleichzeitig werden Blutreserven knapp, was die Lage weiter zuspitzen kann.
- Schnelltests (und da schließe ich diesen hier ein) funktionieren nicht immer einwandfrei. Mir ist es schon zweimal passiert, daß man Blut von ausgebildeten Sanitätern mit modernem Gerät nicht sauber bestimmt werden konnte.
- Hier in Deutschland haben wir genaue Regeln und ein eigenes Transplantationsgesetz. Wenn sich immer alle daran halten, dann bringt einem die Kenntnis der eigenen Blutgruppe nichts. Aber was schadet es denn, diese selbst zu kennen?
Besucher die dieses Thema lesen: 0
Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0